Diabetes-mellitus-Typ-2

Diabetes mellitus Typ 2

Der süße Feind

Rund 8,5 Millionen Menschen müssen in Deutschland wegen Diabetes mellitus medikamentös behandelt werden. 
95% davon leiden an Typ-2-Diabetes.

Schätzungsweise genauso hoch ist auch die Dunkelziffer in unserer Gesellschaft an unerkannten Diabetes-Erkrankten oder Menschen, die eine Vorstufe des Diabetes Typ 2 (Prädiabetes) haben und damit ein hohes Risiko tragen, in den nächsten Jahren an Diabetes zu erkranken. 

Diabetes Typ 2 wird auch gerne als „Altersdiabetes“ bezeichnet, doch das stimmt genau genommen gar nicht mehr. Leider erkranken immer mehr zunehmend jüngere Menschen an dieser Volkskrankheit. 

Inhaltsverzeichnis:

  • Was ist Diabetes eigentlich?
  • Wie kommt es zu Typ-2-Diabetes?
  • Die häufigsten Ursachen für Typ-2-Diabetes
  • Weitere Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes
  • Was richtet der Zucker für Schäden an?
  • Was können Betroffene tun?
  • Die 3 wichtigsten Säulen der Veränderung
  • Was können Sie tun, wenn Sie bereits „Diabetiker vom Typ 2“ sind?

Was ist Diabetes eigentlich?

Wir sprechen von einer Störung des Zuckerhaushaltes, bei dem das ausgeglichene Verhältnis zwischen der Konzentration von Zucker im Blut (man bezeichnet ihn als Glukose) und dem, der von den Zellen aufgenommen wird, gestört ist.

Glukose ist ein wichtiger Energielieferant für unseren Körper. Durch die Nahrung nehmen wir Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate auf. 

Die Kohlenhydrate aus Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Backwaren, Süßem und auch aus Obst und im geringen Anteil auch aus Gemüsen werden vom Darm zu Glukose aufgespalten, um in dieser Form ins Blut aufgenommen zu werden. 

Von dort wird diese Glukose in die Zellen geschleust, die für ihre Arbeit diese Energie benötigen. Dies gilt für alle Gewebe im Körper (wie z. B. Muskelzellen oder Zellen verschiedene Organe). 

Aber um überhaupt in die verschiedenen Zellen gelangen zu können, bedarf der Zucker dem Hormon Insulin aus der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), das wie ein Schlüssel die Zellen aufschließt damit dort die Glukose aufgenommen werden kann.

Wie_kommt_es_zu_Typ-2-Diabetes?

Aber wie kommt es zu Typ-2-Diabetes?

Nehmen wir reichlich kohlenhydrathaltige, süße Lebensmittel wie auch gesüßte Getränke zu uns, ist unser Blutzuckerspiegel permanent erhöht, was schon einen Prädiabetes (Vorstufe des Diabetes mellitus Typ 2) darstellt.

Dementsprechend bedarf es auch einer massiv verstärkten Insulin-Produktion, weil unser Körper permanent bemüht ist, den Überschuss an Glucose aus dem Blut in die Zellen zu befördern, um das Gleichgewicht zu halten.

Wird der Zucker, der in die Zellen gelangt, aber nicht durch z. B. regelmäßige Bewegung der Muskeln verbraucht, sammelt sich immer mehr Glucose in den Zellen an.

Das kann nur so lange funktionieren, bis die Zellen „vollgestopft“ mit Zucker sind. Dann nämlich nehmen die Zellen keine weitere Glucose auf und werden gegen das Insulin (den Schlüssel) unempfindlich. Man spricht dann von Insulinresistenz.

Der Körper - weiterhin fleißig bemüht, den Blutzuckerspiegel niedrig zu halten - lässt die Bauchspeicheldrüse noch mehr Insulin produzieren. Nur ist diese nach einer Weile erschöpft und vermag kein Insulin mehr herzustellen. Dann leidet der Diabetiker an einem Insulinmangel.

Die_häufigsten_Ursachen_für_Typ-2-Diabetes

Die häufigsten Ursachen für Typ-2-Diabetes sind - die meisten von uns ahnen es schon:

  • Übergewicht und Bewegungsmangel sind die häufigsten Übeltäter. Sie begünstigen die Entstehung von Diabetes Typ 2 oder eine schon vorhandene Insulin-Unempfindlichkeit wird noch verstärkt.
  • Erbliche Vorbelastungen können die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, massiv erhöhen – unter der Voraussetzung, dass der Betroffene eine entsprechend ungesunde Lebensweise führt.
Risikofaktoren_für_Typ-2-Diabetes

Weitere Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes:

  • Metabolisches Syndrom – eine Kombination aus zu hohen Blutfettwerten, Übergewicht und Bluthochdruck,
  • Ernährung mit viel Süßem, Junkfood und Fertiggerichten,
  • Rauchen,
  • Prädiabetes,
  • Schwangerschaftsdiabetes,
  • Alter,
  • Säuglinge, deren Geburtsgewicht mehr als 4500 g beträgt,
  • polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO).

Tückisch ist, dass hohe Blutzuckerwerte lange Zeit meist keine Symptome zeigen oder körperliche Veränderungen vom Betroffenen nicht in Zusammenhang mit einer Zuckerkrankheit gebracht werden. Oft wird ein handfester Typ-2-Diabetes erst Jahre später (im Durchschnitt 8 Jahre!) zufällig bei einer Untersuchung entdeckt oder erst durch die gefürchteten Folgeerkrankungen vom Patienten mit einem Diabetes Typ 2 in Verbindung gebracht.

Deshalb ist es wichtig, mögliche Erstsymptome richtig zu deuten:

  • häufiges Wasserlassen, auch in der Nacht,
  • starker Durst,
  • trockene Haut,
  • Schwächegefühl,
  • vermehrte Pilzerkrankungen,
  • wiederkehrende Blasenentzündungen,
  • verstärkte Infektanfälligkeit,
  • Wunden, die nicht richtig heilen wollen,
  • ungewollte Gewichtsabnahme.
Was_richtet_Zucker_für_Schaeden_an?

Was richtet der Zucker für Schäden an?

Entstehend durch die Insulinresistenz der Zellen schwimmt zu viel Glucose im Blut oft unbemerkt über längere Zeit und wirkt zerstörerisch auf die Gewebe in unserem Körper, wenn der Diabetes unbehandelt bleibt oder die Blutzuckerwerte medikamentös nicht gut eingestellt sind.

Hiervon betroffen sind:

  • große Arterien: übermäßiger Zucker (Glucose) im Blut schädigt die Gefäßinnenwände und bleibt dann an den geschädigten Stellen haften. Er verursacht dadurch Arteriosklerose, die mit zunehmender Einengung eine Minderversorgung der anschließenden Gewebe verursacht, die dadurch in ihrer Funktion beeinträchtigt sind. Betroffen hiervon sind vor allem Gehirn, Herz und die großen Arterien in Becken und Beinen
  • kleine Arterien: die Augennetzhaut wird nachhaltig geschädigt, sodass es zum grauen Star, Einblutungen in die Netzhaut und Unterversorgung kommt. Fachsprachlich nennt man dies auch diabetische Retinopathie, die häufigste Ursache für Erblindung. Die Nieren mit ihren kleinen Arterien ist genauso betroffen und es kommt zu einer immer stärker werdenden Nierenfunktionseinschränkung.
  • Diabetische Neuropathie: bezeichnet eine Nervenschädigung, die typischerweise an den Zehen anfängt und im Verlauf die Beine hinaufsteigt und sich ausbreitet. Dies äußert sich in Sensibilitätsstörungen der Zehen und Füße wie Kribbeln, Ameisenlaufen, herabgesetztes Schmerzempfinden. Im Extremfall kann das bis zur Gangunsicherheit führen. Auch innere Organe können betroffen sein. Es kommt dann u.a. zu Magen und Darmentleerungsstörungen, Blasenschwäche und Inkontinenz, Herz-Kreislauf-Regulationsstörungen und Beeinträchtigung der sexuellen Empfindung.
  • Diabetischer Fuß: durch die abnehmende Schmerzwahrnehmung kommt es gerade an den Füßen dazu, dass kleine Wunden nicht rechtzeitig bemerkt werden und sich daraufhin sogar entzünden können. Zudem bewirken die Ablagerungen in den Arterien, dass die Gewebe nicht mehr ausreichend durchblutet sind, sodass Wunden nur noch sehr schlecht verheilen können und sich schnell Bakterien oder Pilzinfektionen breitmachen. Kommt es aus diesem Grund zu offenen Geschwüren und in der Folge zum Absterben von Gewebe, kann dies sogar eine Amputation erforderlich machen.
  • Leberverfettung: ein Zuviel an Glucose im Blut muss natürlich irgendwo zwischengelagert werden. Die Glucose wird zu Fett umgebaut und in Leber aber auch Muskel- und Fettzellen als Energiereserve für schlechte Zeiten „zwischengelagert“. Dadurch werden die wichtigen Funktionen der Leber immer weiter eingeschränkt.
Was_tun_bei_Diabetes_Typ- 2?

Was können Betroffene tun?

Wir sind dem Schicksal Diabetes-Typ-2 und seinen Folgeerkrankungen nicht hilflos ausgeliefert! Präventiv können wir viel dafür tun, um gesund zu bleiben, oder bei bestehender Diabetes-Erkrankung dafür sorgen, dass Komplikationen gar nicht erst entstehen.

Die 3 wichtigsten Säulen dieser Veränderung sind:

Ernährung:

Die_richtige_Ernährung!
  • täglich reichlich Gemüse und etwas Obst,
  • vermehrt Ballaststoffe essen,
  • Vollkornvariante von Nudeln, Brot, Naturreis (Weißmehl meiden, erhöht massiv den Blutzucker),
  • Öle mit Omega-3-Fettsäure verwenden (Omega-6-Fettsäure möglichst wenig),
  • Fleisch, Wurstwaren, Eier ab und an, wenn gewünscht,
  • Milchprodukte wie Joghurt, Kefir, Buttermilch (alles „Natur“), Käse in Maßen,
  • 2-3 Liter täglich trinken: Leitungs-/Mineral-Wasser, ungesüßte Tees,
  • Süßes als Luxus betrachten und ganz selten verwenden - dann aber genießen!
  • Essen Sie maßvoll, um überschüssige Pfunde zu verlieren. 

Bewegung:

Ein_bewegtes_Leben_fuehren

Führen Sie ein bewegtes Leben! Nutzen Sie jede Möglichkeit, sich zu bewegen. 

Fangen Sie an, regelmäßig Sport zu treiben. Suchen Sie sich den Sport aus, der Ihnen zusagt und an dem Sie Spaß haben. Vielleicht finden Sie Mitstreiter, mit denen es Ihnen leichter fällt, regelmäßig zu trainieren. 

Ideal ist eine Mischung aus Ausdauersport und Krafttraining

Es werden massenhaft kostenlose Apps für ihr Handy zum Thema "tägliches Muskeltraining" angeboten. Oder nutzen Sie auf YouTube kostenlose Gymnastik-Videos zum Mitmachen

"Da ist für jeden etwas Passendes dabei!"

Die Energie, die wir in Form von Nahrung aufnehmen, sollten wir im besten Fall auch wieder verbrauchen. Dabei hilft uns jeder einzelne Muskel, den wir aufbauen, den Blutzucker zu senken und niedrig zu halten, zusätzliche Energie zu verbrennen und die Sensibilität der Zellen für Insulin wieder zu erhöhen. 

Und der beste Nebeneffekt - Wir bekommen gute Laune und reagieren weniger empfindlich auf Stress.

Wer unter Übergewicht leidet, kann eine negative Energie-Bilanz anstreben: 

Mehr Energie durch Bewegung verbrennen, als Energie in Form von Nahrung aufnehmen.

Gut sind hier gerade anfangs Sportarten, die gelenkschonend sind, wie Schwimmen, Rad fahren oder Walken.

Entspannung:

Ausgeglichenes_Verhältnis_zwischen_Anspannung_und_Entspannung

Oft wird unterschätzt, wie wichtig regelmäßige Entspannung ist. Wir brauchen für unser Wohlbefinden ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Anspannung und Entspannung.

Gerade in unserer heutigen Zeit, wo wir meist beruflich sehr eingespannt sind, teils eine Doppelbelastung von Beruf und Haushalt haben oder für einen pflegebedürftigen Angehörigen verantwortlich sind, kommt es nicht selten vor, dass wir permanent im Stress-Modus sind. 

Das Schädliche daran ist, dass der Körper das Stresshormon Kortisol ausschüttet, das bei ständiger Erhöhung zu Bluthochdruck, erhöhten Blutzucker- und Fettwerten, Infektanfälligkeit, Entzündungsneigung, Magen-Darm-Störungen und Burn-out führt.

Planen Sie regelmäßige Zeiten ein, die ganz alleine Ihnen gehören. Entwickeln Sie Riten, die Ihnen guttun, wie z. B. nach der Arbeit mit einer Tasse Kräutertee 15 Minuten im Lieblingssessel ausruhen und in dieser Zeit nicht „verfügbar“ sein

Oder machen Sie regelmäßig einen kurzen Spaziergang durch den nächsten Park oder Wald und lassen Sie den Alltag einfach hinter sich.

Auch Methoden wie die „Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen“, „Meditation nach Jon Kabat Zinn“ oder Ähnliches helfen gut zu entspannen und wieder „runterzukommen“.

Mit regelmäßigen „Auszeiten“ können wir auf Dauer eine gute Resilienz gegen den Stress, der uns immer wieder begegnet, aufbauen.

Diabetes!_Und_jetzt?

Auch wenn Sie bereits Insulinpflichtig sind und sich regelmäßige Insulingaben spritzen müssen, können Sie einiges tun, um die gefürchteten Folgeerkrankungen des Diabetes zu vermeiden

In allen Fragen rund um das Thema Diabetes Typ 2 berate ich Sie gerne persönlich und begleite Sie auf dem Weg zu einer besseren Gesundheit.

Für weitere Informationen rund um dieses Thema sprechen Sie mich gerne an: 

 0157-50117175

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